Frankfurt, Februar 2022 – Neues Forschungsprojekt enthüllt weitreichende Auswirkungen von Covid-19 auf. Ein neues transnationales Forschungsprojekt hat in Zusammenarbeit mit Gründerzentren und Unterstützungsorganisationen in sechs Ländern europaweit die weitreichenden Auswirkungen von COVID-19 auf Unternehmer:innen mit Migrationsgeschichte und deren Unternehmen aufgedeckt und dokumentiert. Während die Auswirkungen der Pandemie auf Arbeitnehmer:innen inzwischen allgemein anerkannt sind, wurden die Auswirkungen auf Unternehmer:innen – bisher – zu wenig erforscht.
Aber diese innovative und bahnbrechende Studie beleuchtet die tiefsitzenden Ungleichheiten, die für Unternehmer:innen mit Migrations- oder Flüchtlingsgeschichte in ganz Europa bestehen, und zeigt, wie solche Ungleichheiten durch COVID-19 verschärft wurden. In London beispielsweise meldeten 60% der Newcomer-Unternehmen geringere Gewinne und 15% schlossen ihre Türen innerhalb von sechs Monaten nach dem ersten Lockdown. Es gibt jedoch nicht nur schlechte Nachrichten: Das Projekt dokumentiert auch die Stärke und Anpassungsfähigkeit vieler Unternehmer:innen, die insbesondere durch digitale Innovationen Pandemie-bedingte Schwierigkeiten überwinden konnten, und liefert wichtige politische Botschaften für Unterstützungsorganisationen und politische Entscheidungsträger.
Über das Projekt Das Projekt mit dem Titel „The Newcomer Entrepreneurship Support (NES) Initiative“ zielt darauf ab, Unterstützungsorganisationen bei der Entwicklung neuer oder angepasster Dienstleistungen für Geflüchtete und Unternehmer:innen mit Migrationshintergrund zu unterstützen. Das von J.P. Morgan finanzierte Projekt setzt auf sinnvolle Veränderungen in Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden und dem Vereinigten Königreich, indem der Unterstützungsbedarf ermittelt, der transnationale Know-howAustausch erleichtert und verbesserte Dienstleistungen erprobt werden.
Das Projekt verfolgt einen innovativen Ansatz, der die Analyse und Bewertung von Bedürfnissen mit der Stärkung von Unterstützungsorganisationen durch konkrete Maßnahmen und die Schaffung eines Netzwerks zum gegenseitigen Lernen kombiniert. Von diesen Pilotprojekten kann viel gelernt werden, denn
die erfolgreichen „Bottom-up“-Basisansätze unterscheiden sich erheblich von den eher unternehmensorientierten Methoden, die von vielen bestehenden Diensten zur Unterstützung von Gründern eingesetzt werden. Nennenswert ist auch der hohe Anteil von Frauen unter den Begünstigten dieser Aktivitäten sowie in den für die Pilotumsetzung zuständigen Unterstützungsorganisationen. Die Pilotaktionen werden auf der Grundlage von Vorschlägen interessierter Organisationen ausgewählt, in denen Ziele, voraussichtliche Auswirkungen und Pläne für Bewertung und Nachhaltigkeit festgelegt
werden.